10.09.2015 - 13.09.2015, World Rowing Masters Regatta, Belgien/Hazewinkel

Goldene Zeiten für den WRC Donaubund

bei der „World-Rowing“ Masters Regatta in Hazewinkel mit über 3.000 Teilnehmern!

Es ist eine Art Weltmeisterschaft, wobei aufgrund der Vielzahl der Teilnehmer die Rennen entsprechend der jeweiligen Altersklasse gelost werden. D.h. auch innerhalb einer Kategorie z.B. Masters B trifft man im Rennen auf annähernd Gleichaltrige. Es werden aber keine Vorläufe, Hoffnungsläufe etc. gefahren, sondern das Los entscheidet über den Lauf. Dann kann man noch prüfen, wer die jeweils schnellste Gesamtzeit hatte. Bei bis zu 100 TeilnehmerInnen pro Rennen ein interessanter „Standortvergleich“.

Hier seht Ihr die beiden erfolgreichsten österr. Teilnehmer – mit jeweils 5 mal Gold!


 

Aber der erfolgreichste österr. Verein ist mit Abstand der WRC Donaubund. Warum? Ganz einfach – 3 Teilnehmer und gesamt 11 Medaillen, zum seeehr kleinenTeil in RGM mit Pirat. Und dazu kommt, dass wir es geschafft haben gleich 4 Mal (!) die jeweils schnellste Mannschaft aller Teilnehmer zu stellen.

Aber der Reihe nach - wie kam es dazu:

Begonnen hat es mit einem vereinsübergreifenden  (LIA, ARGONAUTEN, PIRAT, DONAUBUND und SEEWALCHEN) Bootstransport, den dankenswerter Weise Laszlo Kokas und Matthias Schreiner von LIA durchgeführt haben, wofür wir uns nochmals bedanken möchten. Es waren immerhin 2400 km hin und retour.

Donnerstag:

Dann startete Marko mit seinem ehemaligen Ruderpartner Andras Kerkes aus Kanada im B 2X.  Obwohl es gut gelaufen ist, hatten die beiden gegen die sehr starken Russen - Dmitrii Ovechko, Mikhail Izotov keine Chance und wurden Zweiter. 13 Läufe mit 8 Bahnen, welch ein Teilnehmerfeld.

Gerda startete im W A1X. Die Wartezeit bis dahin beschreibt Sie als fast unerträglich lange, unterbrochen nur von Nervositätsattacken & Übelkeitsanfällen. Die Gegnerinnen sehen jede Minute noch größer und noch stärker aus... Endlich der Start. Sie kommt gut weg und Ihr Selbstvertrauen wächst mit zunehmender Streckenlänge. Mehr und mehr Gegnerinnen sieht Sie hinter sich.  Jetzt werden die Bojen rot aber dann war die Strecke leider doch 100m zu kurz. Dabei schaffte Sie bei heftigem Gegenwind und Wellen 4:42.38. Das reichte in dem Lauf für den 2. Platz.

Freitag:

Mit Eli Thonhofer startete Gerda in einer RGM im A2X mit insgesamt 38 Booten. Da sich Gerda entschlossen hat wochenlang in Irland  zu urlauben war Sie mit Ihrer Partnerin zuletzt in Zagreb, Anfang Juni im Boot. Der Fokus legten sie also darauf, einen sauberen Rhythmus zu fahren und...mal zu schauen was passiert...Mit dem Glück, eindeutig nicht die schnellste Abteilung erwischt zu haben  (3:46.51 war Bestzeit aller Läufe) und einem beeindruckenden Zielsprint, schoben sie sich auf den letzten 200m vom dritten Platz um knapp 1 Sekunde vor den bisher ersten. In der Zeit von 4:08.14 ruderten Sie zu Ihrem ersten Sieg.

Knapp 2 Stunden später folgte der W B4X. Dabei ging eine RGM mit „unserer“ Andrea Christ, Evi-Hauer Pawlik/ ARG und Eli Thonhofer /Pirat und DER Gerda ins Rennen. 3:38.47 reichte für den ungefährdeten Start-Zielsieg UND die schnellste Zeit aller 25 Booten.

Im Männer B 2X rechneten Marko und ich uns gute Chancen aus.  13 Läufe zu 8 Bahnen – d.h. ca. 100 (!) Teilnehmer. Es war ein sauberes Rennen mit – leider - Gegenwind und einem Start-Zielsieg in der Zeit von 3:32.95. Das reichte für Platz 1. Gesamt gab es aber 11 die noch schneller waren. 3:26.40 war die Bestzeit von den Russen von Dynamo Moskau Mikhail Yurchenko, Dmitrii Ovechko.

Im M C4- starteten wir in RGM mit Laszlo/Matthias. Aufgrund eines Bootsschadens des LIA Bootes, mussten wir um stolze 120,- bei Filippi mieten. Knapp 30 Min. vor Start bekamen wir das Boot, an dem es ebenso wie an dem Rennen an sich, absolut nichts auszusetzen gab, aber es reichte nur für den 2. Platz. Aber mit 3:18.34 war es bei den 38 Teilnehmern die 6. beste Gesamtzeit. Bester 4- war Rotation Berlin, die auch unseren Lauf gewannen, in 3:13.59, noch vor Dynamo Moskau in 3:15.50. Die „G-OLD Stars“ wie Thomas Lange und Ulf Sauerbrey ließen wir deutlich hinter uns. Conclusio – viel fehlt zur „Weltspitze“ nicht,...

Samstag:

Nach einer Zeltnacht – im September kann es schon sehr „frisch“ sein – startete Marko im A 1X. Mit Ihm noch 87 weitere Ruderer. Wäre er nicht in der Abteilung von Carsten Albert  vom  R.V. Dessau, der den Lauf in 3:46.37 gewann, gefahren, wäre er mit 3:48.56 vermutlich nicht knapp Zweiter geworden. Denn insgesamt nur 3 Ruderer ( aus Chiele, Dänemark und Deutschland) waren seeeehr knapp schneller als er – es gibt Sie also (noch). Jeder der Marko kennt weis, dass der Ruderergo und die Hanteln das im kommenden Winter „büßen“ müssen.

Gerda startet im W A4X in RGM wie gehabt. Die bewährte taktische Rennaufteilung wird bei 400m von einem Zwischensprint Ihrer Gegnerinnen unterminiert. Aber die Ladies können dagegen halten und haben auch noch für die restlichen 600m genügend Kraft, denn Sie durften zum Beginn dieses schönen Tages eine Ehrenrunde zum Siegersteg machen. Nur 3 andere Boote (von 25 Booten) in anderen Läufen waren schneller.

Wir kommen zum M C2-. Bootsschaden noch in Wien, leichte Verkühlung von Andreas (ohne Marko davon was zu sagen, es hätte Ihn “belastet“) eine Augenentzündung bei Ihm und die „Angstgegner“ von Dynamo, die im Vorjahr in München bei den Euromasters knapp 10 (!) Sekunden schneller waren als wir versprachen nichts Gutes. Die „Riegeln“ mit Körpergröße 2,06m und 2,04m aus Berlin – die Ex-Olympioniken Frank Klawonn, Thoralf Peters – die wir in Turin im Finale nur ganz knapp schlagen konnten, nahmen im nächsten Lauf ebenfalls wieder teil. Hier hatten Laszlo/Matthias das zweifelhafte Vergnügen.

Zu Beginn hat es auch gar nicht so gut ausgesehen, aber der Mut der Verzweiflung.....

In einem meiner spannendsten Rennen bisher haben wir - auf den letzten 300m in einem endlos scheinenden Endspurt – ja was eigentlich? Jedenfalls waren da zwei kurz aufeinanderfolgende „tröt’s“. Welches galt wem? In schier nicht enden wollenden Augenblicken – jeder gratulierte den Anderen – in unserem Fall den Herren von Dymano: Mikhail Beknazarov, Mikhail Yurchenko. Dann endlich – die erlösende „Weisung“ vom Schiedsrichter – AUSTRIA zum Siegersteg. Freundentaumel. In 3:29.44 (!) um ganze 11/100stel vorne. Und besonders schön – es gab von den 40 Teilnehmern KEINEN der schneller gewesen wäre .


Auf meinen Einer möchte ich nicht näher eingehen. In einer schwachen Abteilung reichte es – bei strömenden Regen -  für Platz 2.

Sonntag: Day of „Mixed“

Erwähnenswert sind 2 Rennen:

Mix A2X

Marko – ein Siegertyp setzte Gerda emotional offenbar sehr unter Druck. So sehr, dass Sie so nervös war und ab 3:00 Uhr morgens nicht mehr schlafen konnte. Marko hat den Druck auch nicht verkleinert – wenn er mitteilt: "Mit dir kann (muss) ich immer (nur) gewinnen".

Na bitte. Marko hat auch darauf aufmerksam gemacht, dass Sie eine starke Gegnerin+Partner haben und erst danach erwähnt, dass es eine Olympionikin war. Und der Rest? War einfach Vollgas. So voll, dass es keine der 32 anderen Paarungen geschafft hat, die Zeit unseres „dream-teams“ von 3:33.48. Welche reine „Herrenmannschaft“ schafft es, diese 1.000m Zeit zu unterbieten?


 

Meinem großen Vorbild – Marko – wollte ich natürlich um nichts nachstehen. Zumal Gerda schon gut aufgewärmt war – hatten wir 1 Stunde später unsere Chance. Diese nutzten wir ebenfalls. Nachträglich meinte Gerda – Ihre Oberschenkel hatten sooo gebrannt, dass Sie ernsthaft kurz überlegt hat ob Sie plattlegen soll (also hallo – geht’s noch?!). Aber dann wollte Sie die anderen auch nicht vor lassen, und das war gut so. 3:48.79 reichten auch hier für die schnellste Zeit aller 57 Starter.

Also auf diese Ergebnisse – die Resultate zahlreicher 18 km Trainings um 6 Uhr früh und stundenlangen Quälereien auf dem Ergo und auch gegeneinander – können wir zurecht stolz sein.

Alle Ergebnisse nachzulesen unter: http://wrmr2015.com

Bericht: A. Kral & G. Görig

Fotos: N.Kral