26.07.2018 bis 29.07.2018, EURO MASTERS, München


(K)Eine Medaille. Weil die Masters heuer in Sarasota stattfinden – gab es die EURO Masters in München.

„EURO“ in diesem Zusammenhang bedeutet, neben den „üblichen Verdächtigen“ waren dort Teilnehmer aus z.B. Argentinien, Hong Kong, Kanada, Japan, und den USA in München. 2.184 Teilnehmer traten an, davon 530 Damen. Deutschland stellte unglaubliche 760 Starter, gefolgt von 275 aus GBR und 92 aus Russland – einer überaus erfolgreichen Mastersnation, wie wir später noch feststellen mussten. So war Dynamo Moskau mit 35 Siegen der erfolgreichste Verein aller Teilnehmer überhaupt.


Österreich lag mit 86 Teilnehmern knapp vor Tschechien mit 84.


Mit 831 2x (und 171 2-) gab es sogar mehr Boote als im 1X, wo es „nur“ 805 waren. 198 Achter sind auch nicht wenig... Erstmalig wurden im Einer auch Leichtgewichtsrennen ausgeschrieben. Und diesmal die sogenannte „Masters Trophy“, bei der die jeweils Zeitschnellsten ihrer Altersklassen in einen Finallauf kamen. Hier (nicht nur) dabei zu sein, war das Ziel von Marko.

21 österreichische Rudervereine nahmen teil. Insgesamt war WRC Donaubund mit 5 Teilnehmern vertreten.

Claudia und Andrea Fraunschiel, Andrea Kazmer sowie Marko Milodanovic und Andreas Kral vertraten den Donaubund bei dem unbestrittenen Masters- Höhepunkt 2018, welcher bei sehr hohen Temperaturen um die 30 Grad und nahezu Windstille bei leichtem Gegenwind bzw. bei der Trophy und den MIX Rennen Sonntags sogar leichtem Rückenwind auf der Olympiastrecke von 1972 abgehalten wurde. Dabei wurden – ohne den MIX Rennen - immerhin 16 Läufe von Donaubund bestritten. Mehr Rennen eines österr. Vereines hatte nur die LIA, die an 35 Rennen teilnahm.

DONNERSTAG:

Den Auftakt zum heuer an gewonnenen Rennen für uns im Vergleich zu den Vorjahren sehr „überschaubaren“ und etwas „ernüchternden“ Ergebnis bildete der MM C 2X. Wir hatten mit den Russen Aleksandr Kabailov, Aleksei Fedorov  aus St. Petersburg übermächtige Gegner und ab 250m waren die auch nicht mehr gesehen. Ein Vergleich aller Zeiten des MM 2X C ist nahezu unmöglich, da wir nie so schnell wie am Papier gewesen sein können. 3:21,72 bei leichtem Gegenwind ist für uns unmöglich. Der Abstand von 5:28 auf die Russen ist jedoch korrekt.


Im MW 2X C ruderte Andrea Kazmer mit Manuela Helbig in einer RGM in 4:19,31 auf den 4. Platz in Ihrem Lauf.


Darauf folge in einer RGM V8 der MM C 8+. Die Iren ließen keinen Zweifel aufkommen und gewannen in einem Start Ziel Sieg. Dann blieb es spannend, denn lange Zeit ruderten wir immer auf Höhe einer deutschen RGM. Innerhalb weniger 10tel Sekunden ging es um Platz 2 und 3, welchen wir belegten. Mit 3:12,44 und 5,12 Sekunden hinter dem Sieger gingen wir über die Ziellinie. Um die 3:05 hätten wir hier fahren müsse, um in jeder Abteilung nicht nur dabei zu sein...


FREITAG:

Der MM G 8+ in einer RGM mit Pirat (LIA und Normannen) kamen wir in einem überaus spannenden Rennen leider über einen zweiten Platz nicht hinaus. Wenngleich uns mit der Zeit von 3:23,99 hier nur 63/100stel vom Sieg trennten. Wobei in der ersten Abteilung waren es nur 8/100stel die über „sein oder nicht sein“ entschieden.


Marko hatte dann mit Ante Ramadan, seinem kroatischen Partner, im MM 2X B ein sehr knappes Rennen geliefert. Aber letztendlich trennte diese RGM 1,06 Sekunden von den siegreichen Tschechen, dem CZE Klub veslaru melnických, mit Jiri Malecky und Rudolf Hradecky die das Rennen in 3:23,43 – der auch zweitschnellsten Zeit aller Starter in MM 2X- B gewannen.

Es war Andrea Fraunschiel, die die erste und auch einzige „Goldene“ - wenngleich die Silber war - für DBU in einem nicht Mix Rennen erruderte. Der MW B 8+ war ein voller Erfolg. Die RGM AUT 1. Wiener RC LIA / RV Wiking Bregenz / WRC Donaubund / WRC Pirat mit Claudia Stuby (LIA), Suse Lichtenberger (LIA), Andrea Fraunschiel (DBU), Ute Simma (WIB), Kristina Kiesel (LIA), Sonja Brothanek (PIR), Martina Schiller (LIA), Ivana Bacanovic (LIA), Cox: Hannah Engelmaier (LIA) siegte in der Zeit von 3:34,38 mit 2,38 Sekunden Vorsprung auf die italienische Konkurrenz.


Im MM 4X B durfte ich mit drei deutschen Ruderern in der RGM INT Bernburger RC / RC Schönebeck / RK am Wannsee / WRC Donaubund Alexander Reiche (1RaW), Johannes Koch (RCS), Andreas Kral (DBU), Benjamin Kuhnert (BRC) starten. Die Plätze 2-4 waren knapp mit ca. 2 Sekunden Differenz und wir in der Zeit von 3:23,24 jedoch nur 4ter, mit 4,94 Sekunden Abstand zum Sieger. In zwei andere Abteilungen hätte das für den Sieg gereicht, aber es ist wie es ist.


Es folgte der MW 8+ C. Andrea Kazmer wurde in einer int. RGM. in der Zeit von 3:44,97 mit 9,51 Sekunden Rückstand Zweiter, wobei es der schnellere – der beiden Läufe - war. Die Mannschaft: INT Laubegaster RV Dresden / RC Graz / RV Friesen / RV Wiking Bregenz / WRC Donaubund / WRC Pirat / WRK Argonauten Eva Hauer-Pavlik (ARG), Ute Simma (WIB), Andrea Kazmer (DBU), Kati Schenk (LRVD), Tina Reiskopf (FRI), Andrea Christ (ARG), Manuela Helbig (RCG), Marlies Dachler (FRI), Cox: Melanie Zach (PIR)


 Danach ging es weiter mit dem MM 8+ E. Mit einem derart enttäuschenden Ergebnis hatten wir alle nicht gerechnet. 3:23,82 und 8,21 Sekunden hinter dem Sieger bedeutete nur 5. Platz von 6 in einer der schnelleren Abteilungen. Ca. 3:15 muss man hier fahren um „sicher“ zu gewinnen.

Im MW 4X C war die Besetzung in der RGM: AUT RC Graz / WRC Donaubund / WRK Argonauten Andrea Christ (ARG), Eva Hauer-Pavlik (ARG), Manuela Helbig (RCG), Andrea Kazmer (DBU) . Die Crew erruderte den zweiten Platz in der Zeit von 3:46,82 mit 6,64 Sekunden Rückstand auf den Sieger.


SAMSTAG:

Zunächst fand der MW 2X B statt. Die „T.Wins“ lagen zunächst lange an zweiter Stelle, mussten sich aber im Ziel mit dem 4. Platz begnügen in der Zeit von 4:07,68 und mit 18,39 Sekunden Rückstand auf das Siegerboot aus Österreich mit Simma/Reiskopf. Platz 2 und 3 lieferte sich einen packenden Bord an Bord Kampf.

Im MM 1X B ging es Marko nicht nur darum zu gewinnen sondern auch den Einzug für die Trophy zu schaffen. Was soll ich sagen – nach 500 Meter war Marko noch an Platz 4 und hat sich auf den letzten 400m immer weiter nach vorne gekämpft und in einem Finish – wo Zielfoto aufgewertet werden musste, stellt sich heraus, er wurde mit der Zeit von sagenhaften 3:34,87 (!) noch um 18/100stel von dem Tschechen Jiri Malecky äußerst knapp geschlagen. Aber er war mit dieser Zeit im Finale.


Und weil es den Damen im Achter bisher so gut ging, versuchten Sie Ihr Glück auch im MW 8+ A. Andrea Fraunschiel wurde mit Ihrer Crew dabei Vierte in der Zeit von 3:35,41, mit 8,75 Sekunden Rückstand auf den Sieger. Dabei haben sich’s die ersten drei ordentlich gegeben – denn alle 3 Boote waren innerhalb von nur 61/100stel (!).


Im MW 4X D in der Crew der RGM AUT RC Graz / Steiner RC / WRC Donaubund / WRK Argonauten mit Eva Hauer-Pavlik (ARG), Renate Zechmeister (STE), Andrea Kazmer (DBU), Manuela Helbig (RCG) erreichten die Ladies in der Zeit von 3:44,41 den dritten Platz mit Rückstand von 6,03 Sekunden auf den Sieger und noch knapp vor dem Vierten. Sie erwischten dabei allerdings den schnellsten Lauf.


Im MM 4- E begann unser Problem schon vor dem Rennen. Da Robert Mosek 18 Minuten vor diesem Rennen auch startete, mussten wir uns kurzfristig um Ersatz kümmern. Jemanden zu finden, der gut Riemenrudern kann auf Steuerbord fährt und mindestens 56 ist, dürfte ja nicht so schwer fallen – sollte man meinen. In der RGM mit dem 1. Wiener RC LIA / Ferencvárosi EC / RG Wiking Berlin / WRC Donaubund war es Rainer Wittenhagen (RGWB) der uns hier unterstütze und gleich zusagte – als ich Ihn am Vortag am Regattagelände sah und er sagte er hätte den F 4+ gewonnen. Somit startete er mit Andreas Kral (1961, DBU), Attila Strochmayer (EC), Laszlo Kokas (LIA). Wäre uns das Losglück hold, wären wir im leichtesten Lauf gestartet. Aber 3:29,59 reichte nur für Platz 2 in dem Lauf, da die Sieger um 6 Sekunden schneller waren.


Im MM 8+F hatte ich aufgrund der Kontakte von Lazlo zu den Ungarn die Chance in dieser Crew zu sitzen: INT 1. Wiener RC LIA / Ferencvárosi EC / Ruderclub Baden / Waatz Masters / WRC Donaubund mit Guenter Kraut-Giesen (1950, RCB), David Bodmer (1955, RCB), Gábor Noé (1951, WaaM), Tivadar Nógrádi (1951, WaaM), Hans Küng (1964, LIA), Andreas Kral (DBU), Attila Strochmayer (FEC), Laszlo Kokas (LIA), Cox: Hannah Engelmaier (LIA) : Die Russen gewannen und wir wurden Dritte in der Zeit von 3:12,68 und mit 3,23 Sekunden Abstand zu eben diesen.


SONNTAG: Trophy und Mixed Rennen

Mit dem insbesondere von Marko mit Spannung erwarteten Finale dachte er schon daran aufzugeben. Er war wieder bei ca. 500 m an vierter Stelle. Und wie am Vortag war er auf den zweiten 500m schneller als auf den ersten. ER kämpfte sich abermals Position um Position vor und konnte sogar den Tschechen, der am Vortag gewann überrudern. Einzig der Däne - Christian Molvic (1979) – lag während des Endspurts genau neben Ihm. Und es war ein gewaltiger Spurt. Wieder unklar, wer zuletzt den Bugball vorne hatte. Nach Auswertung des zielfotos stand fest – Marko ist der zweitschnellste Einerfahrer in MM C und wurde von dem Dänen nur um 20/100 geschlagen. 3:33,88 reichten somit für einen überaus knappen Platz zwei und ich denke für Marko ging ein Traum in Erfüllung, zumal er sich heuer ganz auf den Einer konzentrierte. „Congrats from us all“.



Im Mix 8+ F gelang es mir noch mit der Masters Int. Truppe NT ARV zu Leipzig / Basler RC / Flörsheimer RV / New Haven RC / RC Fürstenwalde / Riverside BC / WRC Donaubund / WSAP Hamburg / WSV Waldshut, Magdi Lauer-Kopcsanyi (WVW), Iris Voelker (WSAP), Catherine Widgery (RBC), Anne Boucher (NHRC), Michael Fahlbusch (BRC), Rudolf Axthelm (FRV), Andreas Kral (DBU), Jens Klingberg (RCF), Cox: Sylke Zirnstein (ARVL) von Karin Konstant einen Sieg – den ersten und einzigen – zu errudern. Da hatten wir mit der Verlosung Glück, weil nicht im etwas schnelleren Lauf gestartet. Somit reichten uns 3:30 zum Sieg.



In Marko’s vorletztem Rennen, dem Mix 4X B gab es keine Überraschung. Die RGM INT Rgm. Grünau / SC Berlin-Köpenick / WRC Donaubund mit Scarlett Gelleszun (RGG), Marko Milodanovic (DBU), Fabian Beich (SCBK), Silvia Zerrenthin (SCBK) siegte im leichteren Lauf in der Zeit von 3:22,26.


So spannend Marko’s Einer Rennen war – so „vorhersehbar“ gestaltete sich sein Mix 2X mit der INT Rgm. Grünnau / WRC Donaubund mit Scarlett Gelleszun (RGG), Marko Milodanovic (DBU) ; Hier ist immer die Frage, nicht wann - sondern – wie lange vor allen anderen kommen die ins Ziel? In der Zeit von 3:38,64 waren Sie um 8,09 Sekunden schneller als die zweitplazierten Franzosen und hatten sogar die schnellste Zeit aller Mix 2X B Boote.


Somit gab es doch einige Medaillen und hier insbesondere im Mix-Bereich, somit zeigt sich – ohne Damen geht es nicht und das wussten unsere Gründer ja schon vor 100 Jahren. Damit alle daheimgebliebenen – wir hatten ja auch eine SchlachtenbummlerIn - einen Eindruck bekommen wie das war, hat Natascha 4 Tage lang bei über 30 Grad am Steg neben Ihren Krücken ausgeharrt und knapp 2.000 Fotos gemacht. Diese zu selektieren wird wie ich vermute - ebenso lange dauern...

Danke an Marko, der wieder den Bootstransport durchführte für WRC Donaubund aber auch andere Vereine.

Text: Andreas K. & Fotos: Natascha K.

Wer die Ergebnisse noch im – Detail anschauen möchte – dem steht das PDF zu Verfügung. Auf „schlanken“ 219 Seiten findet Ihr alle Rennergebnisse: