08.09.2018 bis 09.09.2018, 57. Internationale Villacher Ruderregatta 2018


Wir wollten wieder an den Ort unseres letzten gemeinsamen Starts im ZWEIER OHNE/2-!!

Die 2, nein, nicht Roger Moore und Tony Curtis, sondern WIR 2, Robert Prokopp und ich, Edwin Boyer,


wollten nach 32 Jahren wieder an den Ort unseres letzten gemeinsamen Starts im Zweier Ohne / 2- nach Villach zurückkehren – noch dazu dürfte es in Österreich die einzige Regatta sein, wo ein Masters 2- ausgeschrieben ist. Nachdem wir in den letzten 10 Wochen ganz brav trainiert hatten, unsere interne Qualifikation, ein 1.000 m Trainingsrennen gegen unseren Präsidenten im 1x, geschafft hatten, nachdem es 2 Gegenmeldungen gab und unsere Ruderfreunde von der Donau freundlicherweise unser Boot transportierten, gab es, in 1. Linie für mich, keine Ausreden mehr – We´ll be back!

Die Anreise am Freitag war gut, das Einrudern sogar sehr gut und unser Quartier bei Robert´s Schwester gleich in der Nähe vom Ossiacher See quasi perfekt, ja es gab sogar eine kräftige Portion Spaghetti am Abend.


Dann am Samstag um 09:15 der Start – eben nach 32 Jahre wieder in einem Zweier ohne und zirka 28 Jahre davon ganz ohne Rennrudern. Damit lässt sich auch einfach erklären, warum wir 2 wahrscheinlich mehr nervös als damals (1986) waren, denn wir wussten wirklich nicht so recht, was da auf uns zukommt – nur einmal die 1.000 m im Training voll gefahren, Albanosystem – große Herausforderung für meine Steuerkünste und die Gegner (jetzt nur noch 1 Boot) aus Deutschland gänzlich unbekannt – wie wird das ausgehen!?


Der Start – wunderbar, aber auch keine Überraschung für uns 2, denn zumindest den Start und das Anlegen beherrschen wir ja nach wie vor ganz gut. Knappe Länge, vielleicht auch nur eine halbe Länge Vorsprung. Voller Euphorie und Adrenalin blieben wir auf Schlagzahl 35/36, was normal so gar nicht unser Ding ist. Als ich es „erschreckt“ bemerkte und wir etwas ruhiger fuhren, immerhin noch mind. SZ 32, kamen aber auch die Gegner aus Ingolstadt immer näher – schon wieder etwas, was, mir zumindest, gar nicht gefiel – es zeichnete sich ein Bug an Bug Rennen ab. Ca. nach 400 m dürften unsere Gegner auch dann in Führung gegangen sein und nachdem sich die 500 m Boje sehr lange Zeit ließ, endlich an uns vorbei zu schwimmen, verzichteten wir auf große Gegenwehr, also keinen Zwischenspurt – wahrscheinlich ein Fehler, aber da war sie wieder, die fehlende Erfahrung (= NULL) im 2- mit 1.000 m Rennen, in den letzten 32 Jahren. Unsere Deutschen Ruderkameraden kamen zirka eine Länge von uns weg, aber nicht so viel, dass es aussichtslos schien. Endlich kamen die roten Bojen, noch 250 m, ca. 35 Schläge – wir fassten uns beide ein Herz, erhöhten gegen Ende sogar auf SZ 39, kamen näher und dann ging es nur noch TÜT-TÜT und ….

ATEMLOS …., nicht durch die Nacht, aber nach der Ziellinie auf dem See …..

Ich will Euch nicht auf die Folter spannen – um ein lächerliches Zehntel hatten wir das Rennen verloren – natürlich war da in erster Linie Ärger, aber doch auch Zufriedenheit, zu wissen, dass es noch irgendwie geht und dass es ja am Sonntag eine Revanche gibt.

Nun, ich fasse mich nochmals kurz, am Sonntag ein ähnliches Spiel, nur ohne unseren Endspurt vom Samstag und somit verloren wir dann doch um 5 Sekunden – Gratulation an die Ruderkameraden aus Ingolstadt! Trotzdem war nicht alles schlecht – im Gegenteil, da gibt es genug positive Dinge, welche Robert und ich aus den letzten 10 Wochen und speziell Villach mitnehmen – ein gutes Training/Programm zahlt sich immer aus, technisch ging es uns fast immer gut, 1.000 m im 2- sind nicht so schlimm und wir bleiben motiviert, bzw. haben noch Ziele – Villach 2019 im 2- und dieses Mal gewinnen!

In nackten Zahlen:

Samstag schafften wir die 1.000 m in 4:02:16 – die Gegner leider in 4:02:06.


Sonntag in 4:03:88 – unsere Gegner schafften es in 3:58:85 – das hatten eigentlich wir uns vorgenommen, unter 4 Minuten.


Aber, wie geschrieben, 2019 sollte es hoffentlich machbar sein.

Zum Abschluss noch zu der Int. Villacher Regatta allgemein:

WIR müssen den Veranstaltern aus Villach zu Ihrer Regatta gratulieren – perfekte Organisation, trotz eines großen Programms, sehr genau im Zeitplan, laut Durchsage 1.700 RuderInnen am Start – natürlich auch Glück mit dem Wetter.

Besonders beeindruckt haben uns die vielen Boote im Nachwuchs – im Schüler 4x waren 15 Boote am Start – 2 Vorläufe mit vollem Feld und teilweise sehr starker Technik. Im Junioren B 1x, 8 Vorläufe mit ca. 50 Boote – nur die Sieger sind ins Finale A aufgestiegen. Aber auch die anderen Rennen waren meist gut besucht und es gab fast immer volle Felder und auch viele spannende Entscheidungen. Wie geschrieben, wir haben es fest vor, auch 2019 wieder in Villach an den Start zu gehen und es wäre schön, wenn die Donaubund Mannschaft größer wird und am schönsten, wenn auch Donaubund „Nachwuchs“ starten würde!!!! 

Nochmals danke an unsere Freunde von der Donau für den Bootstransport!

Text: Edwin B.