09.09. bis 11.09.2016 World Rowing Masters Regatta in Copenhagen

Sogar Prinzessin H.R.H Benedikte von Dänemark, hat es sich nicht nehmen lassen, dieses ruderische Highlight selbst anzuschauen und kam vorbei. Denn endlich war es soweit, der Saisonhöhepunkt der Masters fand 2016 auf dem Bagsverd See in der Nähe von Copenhagen statt.

2.828 Ruderer/innen aus 586 Clubs und 47 Nationen nahmen teil. Insgesamt waren es 9.325 "Sitze".  Darunter "Die" zwei vom Donaubund, mit weiteren 4 von der Lia und unserem Attila aus Ungarn, dem "V8 Member" und Zweiterpartner von Lazlo Kokas.

An dem traumhaften Wochenende herrschten fast schon ungewöhnlich die Rahmenbedingungen für Anfang September, denn es war überaus sonnig und der See zeigte sich meist relativ ruhig - teilweise mit leichtem Mit- und manchmal mit leider doch deutlich spürbarem Gegenwind. Bis auf die Zeitnehmung, die Rückschlüsse auf andere "heats" nicht zulässt - teilweise gab es gar keine Zeiten je Lauf -, war es eine sehr gut organisierte Regatta. Jedes Boot bekam einen exakten "Lagerplatz" zugewiesen.

Aber wie waren denn die Rennen. Also der Reihe nach. Da diese Regatta meist erst am Nachmittag beginnt, reisten wir am Donnerstag, dem ersten Regattatag um ca. 11 Uhr an. Marko startete im M2x B mit einem Ruderpartner aus Kroatien, Ante Ramadan bereits um ca. 13Uhr und belegte - fast wie gewohnt - in einem Start Ziel-Sieg mit Ante den ersten Platz, 4 Sekunden vor Dänemark

Danach folgte der M 4- C. In der Besetzung von 50% des V8 in einer RGM von DOB/LIA/FEC. Dabei lag es an der Mannschaft, die trotz der Versuche das Boot nicht in die Bojen zusteuern, was leider über weite Teile nicht möglich war - trotzdem als erstes über die Ziellinie zu gehen. Nicht unsere beste Leistung, aber es reichte in der dritten und langsamsten Abteilung zum Sieg. Hier ist noch eindeutig mehr drinnen,...

Am Freitag hatte ich gleich in der Früh den M B 4X. Da hier mit Carsten Albrecht ein echter Könner im Boot war - er besiegte Marko schon zweimal, umgekehr Marko Ihn schon einmal - sollte es doch ganz gut gehen. Das war nach dem Start und bis 850m auch so. Dann fuhren wir -  damals noch in Führung - durch einen Steuerfehler des Schlagmannes leider zu weit nach Steuerbord und blieben 2x an den Bojen hängen. Die Gegner aus den Niederlanden - mit Petr Mitas - nutzen Ihre Chance und überruderten uns und siegten in 3:06,91 - während wir mit 3:08,36 leider nur Zweiter wurden.

Weiter ging es mit dem M 2X C, wo ich mit Marko startete. Die gar nicht mal kleinen  "Jungs" der Schweriner Rudergesellschaft gewannen bisher so ziemlich jedes Rennen - lt. Marko. Leider war es auch bei diesem so. Bis ca. 300m lagen wir noch gleichauf, aber danach fuhren Sie uns einfach - Schlag auf Schlag - weg,.. Im Ziel waren es 4,3 Sekunden die uns trennten. Auch wenn danach einmal 12 Sekunden lang nichts kam, schmerzte es sehr,...

Doch unser Tag sollte noch kommen. es war der Samstag, an dem Marko seinen Einer hatte. Es gab insgesamt 9 Abteilungen. Marko konnte - nach einer trainingsintensiven Einer-Woche mit je 18 km - vor Norwegen und Dynamo Moskau - (die sind unglaublich schnell und gewinnen immer wieder) - sein Rennen aber mit einem Respektabstand von über 4 Sekunden für sich entscheiden.

Danach folgte der M D 2X. Hier startete DOB gleich zweimal (!) in RGM. Einmal in RGM DOB/LIA mit Dr. Raimund Haberl - mit Marko und einmal Andreas in RGM mit Igor Bozeglav DOB/VEL. Da das Duchschnittsalter nicht sehr unterschiedlich war, hatten wir ursprünglich befürchtet, im gleichen Lauf zu starten. Dies blieb uns aber erspart.  Es siegte  - wie könnte es auch anders sein - Marko mit Raimund vor Deutschland mit einem gewaltigen Abstand von 6,4 Sekunden. Böse Zungen behaupten, es war schwieriger ein Foto von Raimund im Donaubundanzug zu bekommen, als im Rennen die Siegermedaille,...

Spannend wurde es im anderen Lauf. Den mit Ruderclub Ratzeburg, trat kein Geringerer als der mehrfache Olympiasieger bzw. Olympiadritter im Einer und fünffache Weltmeister Thomas Lange gegen uns an. Shit happens - what a pitty,...

Für Thomas aber, wie sich noch herausstellen sollte. Denn - nach einem guten Start gelang es uns zwar nie uns richtig abzusetzen, aber Thomas gelang es ebensowenig (!) uns zu überrudern. Im - für den Zuschauer sehr spannenden Finish - ergab die Wertung, dass wir es mit 50/100stel Vorsprung doch noch geschafft haben. Interessant auch, dass Thomas Lange 1987 auf dieser Regattastrecke erstmals Weltmeister im Einer wurde. Jetzt bin ich / sind wir es eben,...

Wobei ich sagen muss, Herr Lange (der Herr rechts im Bild) ein echter "Sir". Er kam mit seinem Partner nach dem Rennen zu uns, gratulierte und meinte, auch er hätte hier sehr gerne gewonnen und hat sich für das Rennen bedankt.


Danach folgte der M C2-, unsere "Paradedisziplin", wo eigentlich nichts schief gehen sollte ( Marko drohte mit schon mit "Scheidung",...). Soweit wollte ich es natürlich nicht kommen lassen. Nach dem -zugegeben - sehr "querwelligen" Start setzen wir uns gleich in Führung und bei 500m waren alle Gegner zu sehen - lediglich die Tschechen lagen nur knapp eine Länge hinter uns. Daraufhin "gingen" wir bei 800m und waren im Ziel dann knappe 4,5 Sekunden vorne.

Traditionell folgen am Samstag die "Mixed-Rennen". Während ich meinen Zweier im 2X E - warum auch immer - nur an 4.Stelle liegend - gaaaanze lange 12 Sekunden hinter den Deutschen der SV Energie Berlin beenden konnte, wissen die Götter. An meiner Partnerin Iris Völkner, 1984 Olympiadritte im 2- jedenfalls lag es nicht. Marko fuhr mit Dynamo einen Mixed 4X C und wurde Zweiter. 40 Minuten danach aber, trat er mit seiner aus Dänemark stammenden und "etwas" größeren Partnerin 1,90m /Schuhnummer 45 / erfahren durch 3 Olympiateilnahmen an - und,....? Na was wohl. Die Beiden haben gewonnen mit einem sensationellen Abstand von über 7 Sekunden.

Somit ging ein sehr schönes und spannendes Wochenende, an dem wir unsere Ruderfreunde aus der ganzen Welt treffen konnten - mit ganzen 9 (!!!) Medaillen für DONAUBUND zu Ende!

Alle Ergebnisse sind nachzulesen unter WRMR 2016.

Wir danken dem Verein für die Zuverfügungstellung des Filippi- Doppelzweiers und des Hängers und bedanken uns sehr herzlich bei unseren Kollegen von der LIA: Matthias, Raimund und Lazlo - die tagelang den Bootstransport durchgeführt haben.

* * * Und 2017 treffen wir einander alle in Bled.* * * 

Impressionen vom 3.Tag: https://www.youtube.com/watch?v=lEvNsxMF4z0

Impressionen vom 4.Tag: https://www.youtube.com/watch?v=vLwNEsGCNeU

Text: A.Kral

Fotos: H.Küng, A.Kral, FISA;